Den meisten Internetnutzern dürfte inzwischen bekannt sein, dass Bewegung im Netz kontinuierlich überwacht und aufgezeichnet wird. Das Bezahlen mit Bargeld gilt vielen hingegen als anonym und nicht nachverfolgbar. Recherchen von Martin Schwarzbeck und Marc Lagies für netzpolitik.org zeichnen ein anderes Bild. Die Bewegung einzelner Geldscheine wird über viele Stationen hinweg überwacht und kann Personen zugeordnet werden.
Diese Überwachung kann zur Aufklärung von Straftaten genutzt werden, z.B. wenn Banknoten aus einer Geldautomatensprengung vom Täter in Verkehr gebracht werden. Allerdings sind auch unbescholtene Bürger Gegenstand dieser anlasslosen Überwachungsmaßnahme.
> Denn aus den Zahlungsspuren ließen sich persönliche oder gar intime Details ablesen: mehr oder weniger gesunde Ernährung, Süchte, Liebschaften. „Das sind Informationen, die andere nichts angehen. Hier haben Menschen das legitime Interesse, keine Spuren zu hinterlassen“